Nach dem Tod seines Vaters kam Theodor Schweinesbein im Alter von sieben Jahren, am 29.April 1919, zu den Geschwistern seines Vaters nach Indernbuch. Da diese eine Landwirtschaft besaßen, war es selbstverständlich, dass ihr Neffe den Betrieb übernehmen wird und so musste er schon frühzeitig dort mitarbeiten.
Somit war das Erlernen eines anderen Berufs ausgeschlossen. Doch die landwirtschaftliche Arbeit war nicht Theodors Erfüllung, er hatte einen anderen Traum, nämlich die Elektronik. Somit war es für ihn ein großes Geschenk als er zu Beginn des zweiten Weltkrieges, für fünf Jahre in Frankreich bei den Funkern stationiert wurde. Er erlernte dort von seinen Kollegen die Grundlagen des Elektronikhandwerks. Die Begeisterung dafür ließ ihn in der Nachkriegszeit, als er wieder zurück in Indernbuch war, immer noch nicht los. Theodor begann mit seinen Kenntnissen zu Basteln und zu Tüfteln. Er baute sich sein erstes Radio selbständig zusammen. Mit der Zeit wurde ihm klar, dass das nicht nur ein Hobby für ihn bleiben kann. Er entschloss sich in der Zeit des Wirtschaftsaufschwungs dazu, seinen eigenen Betrieb in Indernbuch, in der Limesstraße 9 zu eröffnen. Die Landwirtschaft war infolgedessen nur noch eine Nebenaufgabe. Durch Kontakte zu Firmen in Nürnberg konnte er Fernseher, Radios, Haushaltsgeräte und das dazugehörige Material zur Reparatur beziehen.
Theodors Beruf und sein Geschäft waren für ihn eine Herzensangelegenheit, was auch seine Kunden zu spüren bekamen. Auch sein Sohn Friedrich Schweinesbein interessierte sich für die Elektronik und begann somit 1966 eine Ausbildung zum Elektroinstallateur. Danach fing er im Jahr 1970 noch eine weitere Lehre zum Radio und Fernsehtechniker an. Nach dem Ende der Ausbildung verbrachte er weitere drei Gesellenjahre in seinem Ausbildungsbetrieb in Roth. Von seinem Ausbilder Herrn Mönius, der Amateurfunker war, schaute er sich vieles ab. Dessen Geschäft wurde von diversen Vertretern wie Grundig und ITT besucht. So lernte auch Friedrich diese Personen kennen. 1973 bestand auch er die Amateurfunklizenz. Da ihm der zweit gelernte Beruf sehr gefiel entschied er sich, die Meisterschule zu besuchen. Er erhielt 1979 nach bestandener Prüfung den Meistertitel des Radio- und Fernsehtechnikers. Fortan arbeiteten Vater und Sohn Schweinesbein gemeinsam in ihrem Geschäft. 1982 kam es zum Ausbau eines Ausstellungsraums auf Grund des fehlenden Platzes im Verkaufsraum im Wohnhaus in Indernbuch. In den neuen Räumen wurde schließlich weiße Wahre, Fernseher, Radiogeräte und Zubehör angeboten. Die Vertreter der Firma Grundig, und deren Bekanntschaft machte Friedrich in seinen Gesellenjahren in Roth machte, besuchten ihn zu Hause in seinem Geschäft. Dies verschaffte ihm die Möglichkeit z. B. Grundig Fernseher direkt vom Hersteller zu beziehen. Friedrich ging neben seinem Geschäft zusätzlich seinem Hobby, dem Amateurfunken nach. Bald wurde dieses Interesse für sein Unternehmen wichtig, als 1983 die Firma Dantronik aus Flensburg nach Vertriebspartner für ihre Produkte, wie Betriebsfunkgeräte, suchte. Die Firma Schweinesbein verwirklichte diese Chance. Friedrich nahm an ständigen Service-Lehrgängen für Funkgeräte teil. So war ein neuer Angebotsbereich im Unternehmen geschaffen und Friedrich konnte Funkanlagen und Betriebsfunkgeräte für Firmen wie z. B. Bauunternehmen, später für Lohnunternehmen, Kommunen und Feuerwehren, vermarkten und instand setzen.
Der technische Fortschritt in der Welt machte auch bei der Firma Schweinesbein nicht Halt. 1985 begann die deutschlandweite Versorgung der Telekommunikation mit dem C-Mobilfunknetz. Jedoch war eine regionale Versorgung erst ab 1987 möglich.
Das führte zur Sortimentserweiterung der Firma. Neben den bisherigen Produkten, wie Fernsehapparaten, Radios, weiße Ware, Funkgeräte und Elektroinstallation, wurden zusätzlich festeinbaubare Autotelefone und tragbare Mobileräte angeboten. Das Unternehmen wurde zum Vertriebspartner der Philips-Com Industrie, deren Fertigung in Nürnberg war.
Mit den Jahren kamen auch Behörden, wie das Landratsamt, mit der Nachfrage nach BOS-Funkgeräten für die Feuerwehr und den Katastrophenschutz auf die Firma Schweinesbein zu und holten sich Angebote ein. BOS steht für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und stellt den nichtöffentlichen Funkbetrieb dar. Um auf dem Laufenden zu bleiben, nahm Friedrich öfters an Schulungen und Lehrgängen von Funkherstellern wie Motorola und Dantronik, teil. Theodor dagegen beschäftigte sich lieber weiterhin mit Fernseh- und Radiogeräten und(sowie?) deren Reparaturen. Im Jahr 1992 übernahm Friedrich die alleinige Verantwortung für den Betrieb, während sich Theodor etwas zurückzog. Im selben Jahr, mit Einführung des D-Netzes in Deutschland, begann das Angebot von Mobilfunktelefonen und kurze Zeit später von tragbaren Telefonen in der Firma Schweinesbein. Zuerst vermarkteten sie D1-Telekom und D2-Mannesmann gemeinsam über Distributoren. Mit der Zeit wurde den Geschäftsführern klar, dass eine Konzentration auf ein Netz Vorteile mit sich bringt. Somit kam der Entschluss, sich auf D1-Telekom zu spezialisieren, Die Firma Schweinesbein wurde somit zum Telekom-Händler und konnte ab diesem Zeitpunkt die Produkte direkt bestellen.
Das Geschäft mit den Funkgeräten schlief nicht. 1999 bekam das Unternehmen von AEG/EADS einen Auftrag zum Aufbau eines Gleichwellennetzes im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. An diesem Auftrag war die Firma Schweinesbein jedoch nur als Subunternehmen beteiligt. Der Abgleich der Anlage wurde gemeinsam mit den Technikern von AEG/EADS ausgeführt. Folglich kam es zu einem Kennenlernen dieser Mitarbeiter, die eine wichtige Rolle für die spätere Zusammenarbeit mit der Polizei Nürnberg spielen. Einer dieser Techniker wechselte in den Folgejahren seinen Arbeitsplatz und bekam in der Funktechnikabteilung im Polizeipräsidium Nürnberg eine Stelle. Dort wurde für einen Auftrag ein Unternehmen mit Fähigkeiten im Funktechnikbereich gesucht und somit erinnerte er sich an die Existenz der Firma Schweinesbein. Daraufhin forderte er das Unternehmen auf, Angebote aufzugeben. Damit begann die Zeit der öffentlichen Aufträge der Polizei in der Firma Schweinesbein.